Industriebetriebe können in verschiedenster Art von einem Ausbau des Frankfurter Flughafens betroffen sein:

Störungen der Produktionsprozesse:

Liegt das Unternehmen nahe den Anflugstrecken der geplanten Landebahn, kann der Lärmpege für die dort tätigen teilweise erhebliche Werte erreichen. So können die durch Lärm bewirkten Kommunikationsstöungen bei entsprechenden Betrieben gar dazu führen, dass die Gefahren der Produktionsprozesse nicht mehr ausreichend beherrschbar sind und die Produktion daher stillgelegt werden muss.

Reduzierte Arbeitsleistungen:

Doch auch wenn es nicht zu offensichtlichen Störungen in den Produktionsprozessen kommt, führt (Flug-) Lärm am Arbeitsplatz auf verschiedenen Wegen zur Verringerung der Arbeitsleistungen. Ein Schaden den keiner ersetzt !

Steigender Krankenstand:

(Flug-) Lärm führt nicht nur zu Unbehagen, das von den Betroffenen auf die betriebliche Tätigkeit projeziert wird, sondern kann auch zu handfesten gesundheitlichen Problemen führen. Lärm erzeugt Stress, Fluglärm ganz besonders. Dieses kann auch leicht zu einer Verschärfung der zwischenmenschlichen Konflikte führen.
Alle diese Faktoren nagen an der Motivation und Gesundheit der MitarbeiterInnen - und erhöhen den Krankenstand ...

Gefährdung der Sicherheit:

Die neuen Anflugstrecken führen in geringer Höhe über industriell genutzte Bereiche. Da Flugzeugunfälle meist in der Nähe von Flughäfen passieren und leider nicht völlig auszuschließen sind, kann dieses die Stillegung von Produktionsprozessen erzwingen, weil die Folgen eines Flugzeugabsturzes auf die Produktionsanlagen katastrophale Folgen hätte.

Einschränkung der Entwicklung:

Will ein Industrieunternehmen im Einflussbereich des Flugverkehrs expandieren, können Ansiedlungsbeschränkungen oder Auflagen (z.B. Bauhöhenbegrenzungen, umfangreiche Sicherheitsvorrichtungen, Lärmschutzmaßnahmen, ...) eine Weiterentwicklung vor Ort praktisch unmöglich machen. Entschädigungen oder Unterstützungen sind dabei nicht zu erwarten.

Mitarbeiter-Abwanderung, Mangel an qualifizierten Mitarbeitern:

Diejenigen Mitarbeiter, die es sich leisten können, werden mittel- und langfristig Ihre Arbeitsstätten und Wohngebiete verlassen, wenn die Lärmbelastung oder andere negative Einflüsse des Flugverkehrs zu groß werden.
Insbesondere wird es aber schwieriger werden, neue qualifizierte MitarbeiterInnen zu gewinnen, wenn sie es nicht nötig haben, in einer belasteten Umgebung zu wohnen oder zu arbeiten.

Kritische Schadstoffbelastung:

Die von EU-Verordnungen oder anderen Rechtsvorschriften vorgegebenen Schadstoffbelastungsgrenzen sind im Umfeld des Frankfurter Flughafens bereits jetzt zum Teil überschritten. Bei einer Verdoppelung des Flugverkehrs würden weitere Grenzbelastungen entstehen.
Abgesehen von den gesundheitlichen Auswirkungen für die in diesem Umfeld arbeitenden und lebenden Menschen kann das aber auch bedeuten, dass auf die Betriebe ganz besonders scharfe Auflagen oder Einschränkungen hinzukommen, die wiederun erhebliche Kosten verursachen können.

Ver- und Entsorgungsengpässe:

Durch eine solch riesige Betriebsstätte, wie den Frankfurter Flughafen, werden viele Ver- und Entsorgungskapazitäten (z.B. Frischwasser und Abwasser oder CO₂-Kontingente) stark strapaziert. Würde der Bedarf dieser jetzt schon riesigen Betriebsstätte noch verdoppelt werden, werden die Kapazitätsgrenzen schnell erreicht und "erwürgen" andere Betriebe.

Konkurrenz belebt das Geschäft ! ?

Durch weiteren Flugverkehr werden auch weitere in ferneren Regionen unter nicht vergleichbaren Produktionsbedingungen erstellte Güter auf den einheimischen Markt geschwemmt. Dieses würde vielfach dazu führen, dass die örtliche Güterproduktion unrentabel wird.

Jeder Betrieb im Rhein-Main-Gebiet und seinem weiteren Umfeld sollte daher genau seine Betroffenheiten analysieren und sich entsprechend beraten lassen, um dann bei den in Aussicht stehenden Planfeststellungsverfahren seine Betroffenheit geltend zu machen.

Wird dieses versäumt und die Fristen überschritten, sind spätere Einwendungen praktisch aussichtslos !