"20 Ausbaugegner finden mehr Beachtung als 70 Prozent der Bevölkerung"
Fraport spannt Prominenz zur Werbung für den Ausbau ein
<2002-10-23>
Mit den Medien ist Fraport derzeit gar nicht zufrieden. Denn die berichten viel zu viel und viel zu positiv über die Aktionen der Ausbaugegner. Und nicht so sehr über die Vorteile des Ausbaus. Obwohl doch die Bevölkerung mit großer Mehrheit für den Ausbau ist. Die schweigende Mehrheit kommt nur nicht zu Wort. Meint Fraport. Und unser Ministerpräsident.
Um dem abzuhelfen, hatte Fraport-Chef Bender am Dienstag etwa 100 Manager aus Wirtschaft, Politik, Sport und Kultur zu einem Treffen ins Interconti eingeladen. "Eine 20-Mann-Gruppierung gegen die Erweiterung findet mehr Gehör in den Medien, als die Meinung von 70 Prozent der Bevölkerung Hessens", beschwerte sich Roland Koch, Ministerpräsident und Aufsichtsratsvorsitzender der Fraport, auf dieser Veranstaltung. Und auch Bender beklagte sich, dass viele Wirtschaftsverteter ihm bestätigten, dass sie für den Ausbau seien, in den Zeitungen lese man aber hauptsächlich von Bürgerinitiativen, die dagegen seien.
Doch gegen dieses Problem hat Bender eine Idee: die Gäste wurden gebeten, sich von der eigens für diese Veranstaltung angeheuerten Star-Fotografin Herlinde Koelbl ablichten zu lassen und die Bilder für Werbezwecke für den Flughafenausbau zur Verfügung zu stellen. Sie sollen jetzt der Ausbau-Idee "ein Gesicht geben".
Offenbar waren die vorangangenen Werbekampagnen der Fraport, in denen sich "Menschen wie Du und ich" auf Plakaten für den Ausbau ausgesprochen hatten, nicht wirksam genug. Und so setzt man jetzt auf die Hilfe der Prominenz. In den Köpfen der Bevölkerung würden sich nicht "volkswirtschaftliche Lehrbücher, sondern Identifikationsfiguren einprägen", begründete MP Koch die Werbe-Strategie.
Und so werden wir wohl demnächst eine neue Serie von Fraport-Anzeigen sehen, auf denen bekannte "Führungspersönlichkeiten" für den Ausbau lächeln. Wenn man in der Zeitung schon nicht durch die besseren Argumente Beachtung findet, kauft man eben Anzeigenplatz.
Soll man sich darüber ärgern? Nein. Soll Fraport doch ruhig machen. Ob die ausgesuchten Manager wirklich die Identifikationsfiguren und Sympathieträger sind, von denen sich die Bevölkerung einfach so überzeugen lässt, ist eher fraglich.
Eins aber ist sicher: eine solche Anzeigenkampagne wird viele Ausbaugegner, die sich mangels Action oder aus Resignation in den Winterschlaf zurückgezogen haben, wieder aufwecken. Und das kann nichts schaden.
Um dem abzuhelfen, hatte Fraport-Chef Bender am Dienstag etwa 100 Manager aus Wirtschaft, Politik, Sport und Kultur zu einem Treffen ins Interconti eingeladen. "Eine 20-Mann-Gruppierung gegen die Erweiterung findet mehr Gehör in den Medien, als die Meinung von 70 Prozent der Bevölkerung Hessens", beschwerte sich Roland Koch, Ministerpräsident und Aufsichtsratsvorsitzender der Fraport, auf dieser Veranstaltung. Und auch Bender beklagte sich, dass viele Wirtschaftsverteter ihm bestätigten, dass sie für den Ausbau seien, in den Zeitungen lese man aber hauptsächlich von Bürgerinitiativen, die dagegen seien.
Doch gegen dieses Problem hat Bender eine Idee: die Gäste wurden gebeten, sich von der eigens für diese Veranstaltung angeheuerten Star-Fotografin Herlinde Koelbl ablichten zu lassen und die Bilder für Werbezwecke für den Flughafenausbau zur Verfügung zu stellen. Sie sollen jetzt der Ausbau-Idee "ein Gesicht geben".
Offenbar waren die vorangangenen Werbekampagnen der Fraport, in denen sich "Menschen wie Du und ich" auf Plakaten für den Ausbau ausgesprochen hatten, nicht wirksam genug. Und so setzt man jetzt auf die Hilfe der Prominenz. In den Köpfen der Bevölkerung würden sich nicht "volkswirtschaftliche Lehrbücher, sondern Identifikationsfiguren einprägen", begründete MP Koch die Werbe-Strategie.
Und so werden wir wohl demnächst eine neue Serie von Fraport-Anzeigen sehen, auf denen bekannte "Führungspersönlichkeiten" für den Ausbau lächeln. Wenn man in der Zeitung schon nicht durch die besseren Argumente Beachtung findet, kauft man eben Anzeigenplatz.
Soll man sich darüber ärgern? Nein. Soll Fraport doch ruhig machen. Ob die ausgesuchten Manager wirklich die Identifikationsfiguren und Sympathieträger sind, von denen sich die Bevölkerung einfach so überzeugen lässt, ist eher fraglich.
Eins aber ist sicher: eine solche Anzeigenkampagne wird viele Ausbaugegner, die sich mangels Action oder aus Resignation in den Winterschlaf zurückgezogen haben, wieder aufwecken. Und das kann nichts schaden.
Themen hierzuAssciated topics:
Fraport AG Flughafen-Ausbau FRA Rhein-Main-Region
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