Fraport wird Eintracht-Sponsor: Steilvorlage des Tieffliegers
<2001-06-14>
Das Bündnis der Bürgerinitiativen gegen den Flughafenausbau äusserte sich amüsiert über den neuesten PR-Gag von Fraport-Vorstand Bender: Das hat die Eintracht nicht verdient! Wir wünschen dem Verein wirklich alles Gute, aber ob er mit diesem Sponsor glücklich wird und wieder aufsteigt, ist doch recht fraglich. Zeigt doch der eher flügellahme Börsenstart des Flughafenbetreibers, dass zumindest die Anleger nicht von der Bundesligatauglichkeit dieses Unternehmens überzeugt sind.
Es sei, so der Sprecher des Bündnisses, ausserdem zweifelhaft, ob die neuen Aktionäre das Fraport-Papier gezeichnet hätten, um damit die Löcher in der Eintracht-Kasse zu stopfen. Die FRAPORT AG braucht das Geld um die Millionenforderungen für Schallschutzfenster zu finanzieren. Denn bei dem Lärm kann kein Eintracht-Fan ein Spiel am Fernseher in Ruhe genießen.
Ernsthaft zu kritisieren sei die anbiedernde Art, mit der nun die Verbundenheit des Unternehmens mit der Region in den Vordergrund gestellt werde. Wenn das Fraport-Management wirklich eine Verbundenheit mit der Region hätte, dann würde man verantwortungsbewusster mit den hier lebenden Menschen umgehen. Es ist beschämend anzusehen, dass man mit der alten Methode Brot und Spiele (oder Aktien und Fussball) versucht, die Menschen von den brutalen Folgen eines Ausbaus abzulenken.
Betrachtet man das Sponsoring-Verhalten von Fraport, so wird die dahinter stehende Strategie sehr schnell deutlich: Karnevalsumzüge, örtliche Kleinveranstaltungen, Kindergärten, Schulen, die Eintracht.... alles sehr öffentlichkeitswirksam, weil positiv besetzt. Man wird sehen, was als nächstes kommt: Kinderkliniken, Behinderten-Einrichtungen, Golfturniere, Pferdesport (Rennbahn Niederrad), das Stadtwaldhaus, die Alte Oper, die Schirn... ein Anruf bei Frau Roth wird sicherlich noch die eine oder andere defizitäre Einrichtung zu Tage fördern, die sich mit gehörigem Presserummel als Gute Tat vom Onkel Fraport vermarkten lässt.
Das sollte die Bürger nicht davon abhalten, sich energisch gegen die rücksichtslose Expansion des Flughafens auf Kosten ihrer Gesundheit und Lebensqualität zu wehren, betont der Bündnis-Sprecher. Gegen ein Sponsoring ist grundsätzlich überhaupt nichts einzuwenden, wenn das Unternehmen glaubwürdig eine gute Sache unterstützt. Im vorliegenden Falle unterstützt Fraport jedoch in erster Linie die eigene Sache.
Es sei, so der Sprecher des Bündnisses, ausserdem zweifelhaft, ob die neuen Aktionäre das Fraport-Papier gezeichnet hätten, um damit die Löcher in der Eintracht-Kasse zu stopfen. Die FRAPORT AG braucht das Geld um die Millionenforderungen für Schallschutzfenster zu finanzieren. Denn bei dem Lärm kann kein Eintracht-Fan ein Spiel am Fernseher in Ruhe genießen.
Ernsthaft zu kritisieren sei die anbiedernde Art, mit der nun die Verbundenheit des Unternehmens mit der Region in den Vordergrund gestellt werde. Wenn das Fraport-Management wirklich eine Verbundenheit mit der Region hätte, dann würde man verantwortungsbewusster mit den hier lebenden Menschen umgehen. Es ist beschämend anzusehen, dass man mit der alten Methode Brot und Spiele (oder Aktien und Fussball) versucht, die Menschen von den brutalen Folgen eines Ausbaus abzulenken.
Betrachtet man das Sponsoring-Verhalten von Fraport, so wird die dahinter stehende Strategie sehr schnell deutlich: Karnevalsumzüge, örtliche Kleinveranstaltungen, Kindergärten, Schulen, die Eintracht.... alles sehr öffentlichkeitswirksam, weil positiv besetzt. Man wird sehen, was als nächstes kommt: Kinderkliniken, Behinderten-Einrichtungen, Golfturniere, Pferdesport (Rennbahn Niederrad), das Stadtwaldhaus, die Alte Oper, die Schirn... ein Anruf bei Frau Roth wird sicherlich noch die eine oder andere defizitäre Einrichtung zu Tage fördern, die sich mit gehörigem Presserummel als Gute Tat vom Onkel Fraport vermarkten lässt.
Das sollte die Bürger nicht davon abhalten, sich energisch gegen die rücksichtslose Expansion des Flughafens auf Kosten ihrer Gesundheit und Lebensqualität zu wehren, betont der Bündnis-Sprecher. Gegen ein Sponsoring ist grundsätzlich überhaupt nichts einzuwenden, wenn das Unternehmen glaubwürdig eine gute Sache unterstützt. Im vorliegenden Falle unterstützt Fraport jedoch in erster Linie die eigene Sache.
Themen hierzuAssciated topics:
Fraport AG BBI-PMs Börsennotierung der Fraport Flughafen-Ausbau FRA
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