"Vermutlich verstoßen die Fluggesellschaften permanent gegen die Regeln des derzeit geltenden Flugverfahrens und verursachen hierdurch vermeidbaren Fluglärm" fasst RAin Philipp-Gerlach das Ergebnis der Erörterung von Montagvormittag in Offenbach zusammen. Die Rechtsanwältin zahlreicher Lärmbetroffener im Rhein-Main-Gebiet prüft, welche rechtlichen Möglichkeiten Lärmbetroffene gegen diese Verstöße haben.

Der Gutachter der BI Sachsenhausen sowie der Initiative Zukunft Rhein-Main (ZRM), Dr. Kühner konnte aufgrund von Fluglärmmessungen in den letzten Jahren nachweisen, dass der Fluglärm zwischen 2002 und 2005 nicht erklärbar um ca. 1,5 dB angestiegen ist. Fraport bestätigte diese Fluglärmzunahme und gab zu, dass derzeit nicht bekannt sei, weshalb es zu diesen Lärmerhöhungen gekommen ist. Die Zunahme der Flugbewegungen ist nicht der Grund. Diese Zunahme ist bereits bei dem ermittelten Lärmwert abgezogen worden. Real hat der Fluglärm um 2,5 dB zugenommen.

Nach Aussage von Fraport sei eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden, die den Ursachen auf den Grund gehen soll. Philipp-Gerlach wirft Fraport vor, dass trotz der nunmehr zweijährigen Kenntnis nichts unternommen worden ist, um die Missstände zu beseitigen. Abhilfe ist derzeit – so der Flughafenbetreiber - noch nicht in Sicht. Für die Fluglärmbetroffenen ist dieser Zustand nicht hinnehmbar. Hier müssen die Fluggesellschaften ihre Daten zur Verfügung stellen, damit die Ursachen schnellstmöglich geklärt und Abhilfe geschaffen werden kann.