Das Bündnis der Bürgerinitiativen hat sich in einem Brief an den Kelsterbacher Bürgermeister Engisch mit den Baumbesetzern im Kelsterbacher Wald solidarisch erklärt und die Stadt Kelsterbach aufgefordert, den Wald nicht an Fraport zu verkaufen.
Der Brief im Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Engisch!
Aufgeschreckt durch Zeitungsmeldungen, dass Ihre Stadt darüber nachdenke den für den Bau der neuen Landebahn zur Vernichtung vorgesehenen Wald jetzt zu verkaufen statt auf die Gerichtsentscheidung zu warten, ob eine Enteignung für ein privatwirtschaftliches Unternehmen rechtens sein kann, haben einige Aktivisten heute früh Bäume besetzt. Wir konnten bisher leider nicht in Erfahrung bringen, welchen Wahrheitsgehalt die Meldungen über einen Verkauf, die in verschiedenen Zeitungen und im Rundfunk verbreitet wurden, haben.
Wir Sprecher des "Bündnis der Bürgerinitiativen Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr", haben von der Aktion auch erst heute früh erfahren. Wir erklären uns mit den Baumbesetzern solidarisch.
Nach wie vor bleibt es unser Ziel, den wirtschaftlich immer unsinniger werdenden und für die Menschen in der Region höchst nachteiligen, die Gesundheit schädigenden Ausbau zu verhindern. Wir haben gute Gründe zu hoffen, dass die Gerichte, die nach dem VGH angerufen werden, die Argumente der Ausbaugegner gerechter abwägen werden, als das die Genehmigungsbehörde, das Wirtschaftsministerium der CDU-geführten Landesbehörde, getan hat.
Wir laden Sie und Herrn Ersten Stadtrat Ockel ein, mit uns über das weitere Vorgehen zu reden, wenn wir uns am kommenden Sonntag-Nachmittag ab 14.30 Uhr am WIDERstand der Kelsterbacher Bürgerinitiative IGEL im Wald treffen werden. Wir hoffen, dass Sie uns bei dieser Gelegenheit sagen werden, dass Ihre Stadt keine Verkaufsabsichten hegt und dass Sie gemeinsam mit den anderen Kommunen, den Bürgerinitiativen, den klagenden Bürgern und dem BUND weiterhin kämpfen werden. Jeder Monat Zeit, den wir durch die Gerichtsverfahren gewinnen, kann unserem Anliegen nur förderlich sein. Ein Verkauf des Waldes wäre ein Signal einer bevorstehende Kapitulation und würde auch die Chancen der auf die Gerichte Hoffenden mindern.
Wir wünschen Ihnen, sehr geehrter Herr Bürgermeister Engisch, wenn Sie in diesen Tagen in den Ruhestand verabschiedet werden, ALLES GUTE für die Zukunft und bedanken uns bei Ihnen und Ihren Mitarbeitern, insbesondere auch bei Herrn Ockel, für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung im bereits mehr als zehn Jahre andauernden gemeinsamen Kampf, den weiteren Ausbau des Flughafens zu verhindern.
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