"Schonender Ausbau"
Offener Brief von Dirk Treber an Joschka Fischer
<2002-01-21>
Herr Außenminister
Josef Fischer
Auswärtiges Amt
Werderscher Markt 1
10117 Berlin
18. Januar 2002
Offener Brief - „Umweltverträglicher Flughafenausbau" in Frankfurt
Sehr geehrter Herr Außenminister Fischer, lieber Joschka,
auf unserer letzten Vorstandssitzung haben wir mit großem Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass Du auf einer Grünen-Veranstaltung in Frankfurt für einen „umwelt-verträglichen Ausbau" des Frankfurter Flughafens eingetreten bist.
Wir können nicht nachvollziehen, was Dich zu dieser Äußerung veranlasst hat.
Gegenwärtig haben schon über 30.000 Menschen aus der Rhein-Main-Region im Rahmen des laufenden Raumordnungsverfahrens zum Ausbau des Frankfurter Flughafens deutlich gemacht, dass die mit dem bisherigen Flugbetrieb verbundenen Lärm- und Umweltbelastungen unerträglich sind. Ein weiterer Ausbau würde diese Belastungen noch mehr steigern. Auch zahlreiche Städte und Gemeinden sowie mehrere Landkreise haben entsprechende Bedenken und Einwendungen an das Regierungspräsidium in Darmstadt gerichtet.
Wir halten Deine Äußerungen für einen „umweltverträglichen Ausbau" des Frankfurter Flughafens für absolut unakzeptabel und erwarten von Dir und der Bundestagsfraktion, alles auf Bundeseben mögliche zu tun, um zu einem Luftverkehrskonzept zu kommen, dass eine nachhaltige Luftverkehrspolitik entwickelt und keinen weiteren Ausbau der Drehscheiben-funktion von Frankfurt vorsieht. Darüber hinaus erwarten wir, dass noch in dieser Legislaturperiode von SPD und Grünen ein neues Fluglärmschutzgesetz verabschiedet wird, dass eine deutliche Reduzierung der Lärmbelastungen mit sich bringt und ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr festschreibt.
Wir möchten Dich abschließend daran erinnern, dass aufgrund des Konfliktes um den Bau der Startbahn 18 West vor über 20 Jahren, die Grünen gerade hier in Hessen einen enormen politischen Aufschwung erlebt haben. Die politischen Erfolge der Grünen hier und ihre kritische Haltung zu einer Flughafenerweiterung waren bisher ein wesentlicher Grund für die Bürger dieser Region grün zu wählen. Im Hinblick auf die im September 2002 anstehende Bundestagswahl solltest Du dies berücksichtigen.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Treber
Josef Fischer
Auswärtiges Amt
Werderscher Markt 1
10117 Berlin
18. Januar 2002
Offener Brief - „Umweltverträglicher Flughafenausbau" in Frankfurt
Sehr geehrter Herr Außenminister Fischer, lieber Joschka,
auf unserer letzten Vorstandssitzung haben wir mit großem Erstaunen zur Kenntnis genommen, dass Du auf einer Grünen-Veranstaltung in Frankfurt für einen „umwelt-verträglichen Ausbau" des Frankfurter Flughafens eingetreten bist.
Wir können nicht nachvollziehen, was Dich zu dieser Äußerung veranlasst hat.
Gegenwärtig haben schon über 30.000 Menschen aus der Rhein-Main-Region im Rahmen des laufenden Raumordnungsverfahrens zum Ausbau des Frankfurter Flughafens deutlich gemacht, dass die mit dem bisherigen Flugbetrieb verbundenen Lärm- und Umweltbelastungen unerträglich sind. Ein weiterer Ausbau würde diese Belastungen noch mehr steigern. Auch zahlreiche Städte und Gemeinden sowie mehrere Landkreise haben entsprechende Bedenken und Einwendungen an das Regierungspräsidium in Darmstadt gerichtet.
Wir halten Deine Äußerungen für einen „umweltverträglichen Ausbau" des Frankfurter Flughafens für absolut unakzeptabel und erwarten von Dir und der Bundestagsfraktion, alles auf Bundeseben mögliche zu tun, um zu einem Luftverkehrskonzept zu kommen, dass eine nachhaltige Luftverkehrspolitik entwickelt und keinen weiteren Ausbau der Drehscheiben-funktion von Frankfurt vorsieht. Darüber hinaus erwarten wir, dass noch in dieser Legislaturperiode von SPD und Grünen ein neues Fluglärmschutzgesetz verabschiedet wird, dass eine deutliche Reduzierung der Lärmbelastungen mit sich bringt und ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr festschreibt.
Wir möchten Dich abschließend daran erinnern, dass aufgrund des Konfliktes um den Bau der Startbahn 18 West vor über 20 Jahren, die Grünen gerade hier in Hessen einen enormen politischen Aufschwung erlebt haben. Die politischen Erfolge der Grünen hier und ihre kritische Haltung zu einer Flughafenerweiterung waren bisher ein wesentlicher Grund für die Bürger dieser Region grün zu wählen. Im Hinblick auf die im September 2002 anstehende Bundestagswahl solltest Du dies berücksichtigen.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Treber
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