Vogelschlag-Gutachter Petri wechselt zu Fraport
Der Ornithologe soll dort Vogelschlag-Management aufbauen
<2006-09-19>
Fraport hat einen wichtigen Gutachter für die Initiative Zukunft Rhein-Main (ZRM) im Verfahren zum Flughafenausbau, den Ornithologen Bernd Petri, abgeworben. Petri hatte über vier Jahre das Vogelschlagrisiko der geplanten Landebahn Nordwest untersucht und war zu dem Schluss gekommen, dass die Vögel am Stromkilometer 14,4, wo die Einflugschneise der Landebahn Nordwest in niedriger Höhe den Main kreuzt, ein erhebliches Risiko für die Flugsicherheit bedeuten - die Tiere sind häufig in der Höhe anzutreffen, in der auch die Flugzeuge fliegen. Das Gutachten des Vogelschlagg-Experten hatte großes Interesse bei allen Beteiligten des Erörterungstermin gefunden und auch das Regierungspräsidium beeindruckt.
Petri soll jetzt - laut seiner Aussage in der Frankfurter Rundschau - für Fraport ein Vogelschlag-Management aufbauen, um das Risiko von Vogelschlägen zu minimieren. Dabei sollen die Vogelschwärme mit Radartechnik überwacht werden. An der Aussage seiner Gutachten ändere seine neue Tätigkeit nichts, sagte Petri. Doch was er sonst noch der Rundschau erzählte, liegt doch schon auf der Linie seines neuen Arbeitgebers: "Mit flugbetrieblichen Maßnahmen lässt sich das Problem lösen. Als allerletztes Mittel müsse man die Bahn sperren". Das hatte Fraport auch schon vorgeschlagen.
Die Ausbaugegner übten sich in Gelassenheit - es bleibt ihnen auch kaum etwas anderes übrig. Landrat Enno Siehr, Sprecher der ZRM, meinte, die Abwerbung spreche für die Fachkompetenz von Petri. Der BUND ließ verlauten, Fraport beginne offenbar, sich "ernsthaft mit dem Problem Vogelschlag zu befassen". Man kann es aber auch Galgenhumor nennen. Denn wenn der Gutachter zum Thema Vogelschlag auf einmal der Meinung ist, man könne die von ihm aufgezeigten Probleme schon lösen, wird das Argument "Vogelschlag-Risiko" wohl kaum noch als Argument gegen die Nordwestbahn ernst genommen werden.
Immerhin: ein gutes Vogelschlag-Management ist von Vorteil für die Flugsicherheit, ob mit oder ohne Ausbau. Es wird Zeit, dass Fraport hier endlich moderne Methoden auf dem Stand der Technik einsetzen will.
Petri soll jetzt - laut seiner Aussage in der Frankfurter Rundschau - für Fraport ein Vogelschlag-Management aufbauen, um das Risiko von Vogelschlägen zu minimieren. Dabei sollen die Vogelschwärme mit Radartechnik überwacht werden. An der Aussage seiner Gutachten ändere seine neue Tätigkeit nichts, sagte Petri. Doch was er sonst noch der Rundschau erzählte, liegt doch schon auf der Linie seines neuen Arbeitgebers: "Mit flugbetrieblichen Maßnahmen lässt sich das Problem lösen. Als allerletztes Mittel müsse man die Bahn sperren". Das hatte Fraport auch schon vorgeschlagen.
Die Ausbaugegner übten sich in Gelassenheit - es bleibt ihnen auch kaum etwas anderes übrig. Landrat Enno Siehr, Sprecher der ZRM, meinte, die Abwerbung spreche für die Fachkompetenz von Petri. Der BUND ließ verlauten, Fraport beginne offenbar, sich "ernsthaft mit dem Problem Vogelschlag zu befassen". Man kann es aber auch Galgenhumor nennen. Denn wenn der Gutachter zum Thema Vogelschlag auf einmal der Meinung ist, man könne die von ihm aufgezeigten Probleme schon lösen, wird das Argument "Vogelschlag-Risiko" wohl kaum noch als Argument gegen die Nordwestbahn ernst genommen werden.
Immerhin: ein gutes Vogelschlag-Management ist von Vorteil für die Flugsicherheit, ob mit oder ohne Ausbau. Es wird Zeit, dass Fraport hier endlich moderne Methoden auf dem Stand der Technik einsetzen will.
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Vogelschlag-Gefahr Fraport AG Sicherheit im Luftverkehr Landebahn Nordwest Flugsicherheit
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