Transrapid Frankfurt-Hahn: eine völlig unsinnige Subvention der Luftfahrt
Pressemitteilumg BUND vom 30.6.2003
Von: @(BUND) <2003-06-30>

Der Bund für Umwelt und Naturschutz und Deutschland (BUND) hat seine Ablehnung einer Transrapid-Strecke von Frankfurt zum Flughafen Hahn bekräftigt. „Die Strecke wäre ökologisch, verkehrspolitisch und ökonomisch eine Katastrophe“, begründet BUNDsprecher Walter Raiß die Haltung des Verbandes. Die erneute Forderung nach einer über 3 Milliarden Euro teuren Subvention der Luftfahrt ist für den BUND in Zeiten des Sozialabbaus und fehlender Landesinvestitionen in die Solarenergie eine Provokation.

Gegen den Transrapid spricht ein ganzes Bündel von Gründen. So müsste der überfüllte Frankfurter Hauptbahnhof ein Gleis für die Magnetschwebebahn abgeben, wenn die von Ministerpräsident Roland Koch geforderte Verbindung nicht nur die beiden Flughäfen Frankfurt und Hahn, sondern auch die Frankfurter Innenstadt erreichen soll. Am Frankfurter Flughafen müsste im Bannwald ein neuer Bahnhof entstehen. Auch die Trasse des Transrapid läge vollständig im Bannwald. Eine finanzierbare und nur halbwegs umweltverträgliche Trassenführung vom Flughafen über Raunheim und Rüsselsheim einschließlich der Rheinquerung nach Mainz ist nicht erkennbar. Gerade im Ballungsraum Rhein-Main konkurriert der Transrapid damit in der Fläche und in der Verkehrsfunktion unmittelbar mit der sinnvollen S-Bahn. „Transrapid und Nahverkehr passen einfach nicht zusammen“, prophezeit Walter Raiß vom BUND.

Bereits Anfang 2002 hatte das Mainzer Wirtschaftsministerium die Kosten des Transrapid zwischen den Flughäfen Hahn und Frankfurt auf 2,5 bis 3 Milliarden Euro geschätzt. Wenn nun die Anbindung der Stadt Frankfurt hinzukommt, liegen die Kosten weit über 3 Milliarden Euro. Das der Flughafen-Transrapid ein Milliardengrab wird, hatten die Wirtschaftsminister von Hessen und Rheinland-Pfalz bereits indirekt bestätigt. Sie erklärten, dass eine Transrapid-Verbindung zwischen den Flughäfen Frankfurt und Hahn mehr eine „technologie- als verkehrpolitische Option“ sei (Presseerklärung v. 27.11.2002.).

Obwohl Hessen den Ausbau des Flughafens Hahn in den nächsten Jahren bereits mit 20 Milliarden Euro subventioniert, fordern Ministerpräsident Roland Koch und Wirtschaftsminister Alois Rhiel nun von der Bundesregierung eine weitere milliardenschwere Subvention. Da die Flughäfen Frankfurt und Hahn vollständig bzw. mehrheitlich Eigentum der Fraport sind, bedeutet ihre Forderung letztlich eine Subventionierung der Fraport AG durch die Bundesregierung. Besonders pikant ist die neue Forderung für den BUND, weil Hessen und Rheinland-Pfalz sich zugleich für die Aufnahme einer schnellen Schienenverbindung in den Bundesverkehrswegeplan einsetzen, mit dem die Fahrzeit zwischen den Flughäfen auf unter 60 Minuten gesenkt werden soll. Die Länder schätzen die Kosten dieser Verbindung auf 710 Millionen Euro. Kritiker aus den Reihen der Bahn kalkulieren dagegen mehr als eine Milliarde Euro (FR vom 17.12.02). Die Veröffentlichung der Schnellbahn-Machbarkeitsstudie hat die hessische Landesregierung verweigert (Schreiben des HMWVL v. 02.12.2002 an den BUND).

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