Der Luftraum ist gähnend leer !
Trotzdem immer mehr Verspätungen im Flugverkehr
<2001-02-18>
Eher unbeachtet von der Öffentlichkeit fand am 15. Februar ein "Luftverkehrsforum" statt, bei dem unter anderem die zahlreichen Verspätungen im Flugverkehr ging. Ein Viertel aller innereuropäischen Starts war im vergangenen Jahr verspätet. Flughäfen, Flugsicherungen und Regierungen geben sich gegenseitig die Schuld am Problem.
Bei dem Forum ließ der Vertreter der Lufthansa, Christoph Klingenberg, an der Flugsicherung kein gutes Haar. Die Hälfte der Verspätungen sei vermeidbar, wenn es genügend Fluglotsen gäbe. (Die Pilotenvereinigung Cockpit spricht von 1500 fehlenden Lotsen in Europa). Außerdem würde Eurocontrol die vorhandene Luftraum-Kapazität schlecht verwalten. Das Computersystem zur Koordinierung des Luftverkehrs sei auf dem Stand der sechziger Jahre. Dass der Luftraum überfüllt wäre, sei ein Märchen. "Setzen Sie sich beim nächsten Flug ans Fenster. Vielleicht sehen sie ein Flugzeug. Der Luftraum ist wirklich gähnend leer".
Eurocontrol wies die Kritik zurück. Seit 1990 habe man durch bessere Abstimmung der Flugkontrollsysteme die Luftraumkapazität um 50 Prozent erweitert. Allerdings habe der Kapazitätszuwachs nicht mit der Nachfrage mithalten können. Man rechne mit der Verdoppelung des Luftverkehrs bis 2015. Mit einer Neuordnung der Luftstrassen, flexibleren Routen an Flughäfen und engerer Abstimmung untereinander werde man den Himmel leistungsfähiger machen. Dazu seien an Flughäfen wie Frankfurt die Kapazitätsgrenzen erreicht.
VC-Sprecher Fongern verwies auf ein neues Flugsicherungssystem von Boeing, das den Piloten mehr Eigenständigkeit bei der Navigation erlaubt. Dadurch könnte der Luftraum zukünftig 2-4 mal intensiver als bisher genutzt werden.
Verdoppelung des Luftverkehrs, 2-4 mal intensivere Nutzung des Luftraums, flexiblere Flugrouten an Flughäfen, und natürlich viele neue Start- und Landebahnen – ein Traum für die Luftverkehrslobby, ein Albtraum für die Flughafen-Anwohner. Von Fluglärm war auf dem Forum wohl nicht die Rede.
Aber man kann ahnen, welchem Druck die DFS ausgesetzt ist, die Kapazitäten zu erhöhen – Lärmoptimierung zum Wohle der Bevölkerung ist da einfach nicht drin ...
Bei dem Forum ließ der Vertreter der Lufthansa, Christoph Klingenberg, an der Flugsicherung kein gutes Haar. Die Hälfte der Verspätungen sei vermeidbar, wenn es genügend Fluglotsen gäbe. (Die Pilotenvereinigung Cockpit spricht von 1500 fehlenden Lotsen in Europa). Außerdem würde Eurocontrol die vorhandene Luftraum-Kapazität schlecht verwalten. Das Computersystem zur Koordinierung des Luftverkehrs sei auf dem Stand der sechziger Jahre. Dass der Luftraum überfüllt wäre, sei ein Märchen. "Setzen Sie sich beim nächsten Flug ans Fenster. Vielleicht sehen sie ein Flugzeug. Der Luftraum ist wirklich gähnend leer".
Eurocontrol wies die Kritik zurück. Seit 1990 habe man durch bessere Abstimmung der Flugkontrollsysteme die Luftraumkapazität um 50 Prozent erweitert. Allerdings habe der Kapazitätszuwachs nicht mit der Nachfrage mithalten können. Man rechne mit der Verdoppelung des Luftverkehrs bis 2015. Mit einer Neuordnung der Luftstrassen, flexibleren Routen an Flughäfen und engerer Abstimmung untereinander werde man den Himmel leistungsfähiger machen. Dazu seien an Flughäfen wie Frankfurt die Kapazitätsgrenzen erreicht.
VC-Sprecher Fongern verwies auf ein neues Flugsicherungssystem von Boeing, das den Piloten mehr Eigenständigkeit bei der Navigation erlaubt. Dadurch könnte der Luftraum zukünftig 2-4 mal intensiver als bisher genutzt werden.
Verdoppelung des Luftverkehrs, 2-4 mal intensivere Nutzung des Luftraums, flexiblere Flugrouten an Flughäfen, und natürlich viele neue Start- und Landebahnen – ein Traum für die Luftverkehrslobby, ein Albtraum für die Flughafen-Anwohner. Von Fluglärm war auf dem Forum wohl nicht die Rede.
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Flughafen-Ausbau FRA Luftverkehr Schaden (Bewertung)
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